Die Traurede ist einer der wichtigsten Bestandteile einer freien Trauung. Freie Trauungen mit Hochzeitsreden, welche humorvoll und gleichzeitig romantisch gehalten sind, werden immer beliebter.
Doch eine passende Traurede vorzubereiten, welche individuell auf das Brautpaar zugeschnitten ist, ist gar nicht so einfach. Aus diesem Grund zeigen wir euch hier durch Beispiele, Ideen und Inspirationen, wie die Traurede so persönlich wie möglich gestaltet werden kann und somit zu einem Highlight eurer Trauung wird.
Denn es ist sehr wichtig, dass die Traurede es schafft, die Persönlichkeit des Brautpaares widerzuspiegeln. So wird sie nur dann nicht nur für das Brautpaar, sondern auch für die anwesenden Gäste wahrlich unvergesslich. Dazu gibt es Elemente, auf welche in der Hochzeitsrede auf keinen Fall verzichtet werden sollte.
Vielleicht hat dich das Brautpaar darum gebeten, auf seiner Trauung die Traurede zu halten und du bist nervös, weil du nicht genau weißt, wie du die Rede gestalten kannst? Dann kannst du ganz unbesorgt sein, denn wenn du diesen Artikel gelesen hast, wirst du gleich Lust darauf bekommen, deine rührende Rede zu schreiben. Damit kannst du dem Brautpaar ein wahrlich besonderes Hochzeitsgeschenk machen.
Was ist eine freie Trauung?
Bevor wir genauer auf die Traurede eingehen, wollen wir erstmal klären, was eine freie Trauung eigentlich ist. Denn in vielen Teilen Deutschlands ist eine freie Trauung bis heute nicht sehr verbreitet und darum bei vielen noch recht unbekannt.
Die freie Trauung ist das Pendant zu einer kirchlichen Trauung. Genauso wie bei der kirchlichen Trauung handelt es sich um eine Zeremonie, mit welcher das Brautpaar seine Liebe besiegeln kann. Darum wird die freie Trauung von vielen Paaren, bei denen zumindest einer der beiden nicht christlich ist, dazu genutzt, die kirchliche Trauung auf feierlichem Wege zu ersetzen.
Allerdings kann eine freie Trauung, genauso wie die kirchliche Trauung, nicht den Gang zum Standesamt ersetzen. Denn nur durch eine standesamtliche Trauung existiert die Ehe auch vor dem Gesetz.
Das Schreiben der Traurede gehört zur Arbeit des Trauredners. Besonderheit bei der freien Trauung ist, dass hier die Inhalte nicht vorgeschrieben sind. Die Traurede kann also, genauso wie der Ablauf der Trauzeremonie, ganz nach den Wünschen des Brautpaares gestaltet werden, damit sie mit ihrer freien Trauung wirklich den schönsten Tag ihres Lebens erleben werden.
Der Trauredner
Doch zuerst einmal gilt es zu klären, wer die Traurede an eurem großen Tag überhaupt halten soll. Üblicherweise bucht man für seine freie Trauung einen freien Trauredner oder eine freie Traurednerin, welche durch die Trauung führt und auch die Traurede hält.
Dieser freie Hochzeitsredner nimmt sich genug Zeit, euch kennenzulernen und bereitet dann die Traurede für euch vor. Jedoch ist der freie Redner oder die freie Rednerin eben eine fremde Person, welche euch trotz eines intensiven Kennenlerngesprächs nicht wirklich gut kennt.
Im Grunde ist jeder dazu berechtigt, eine freie Traurede zu halten – eine Zulassung oder Lizenz ist nicht nötig. Aus diesem Grund entscheiden sich immer mehr Brautpaare dazu, eine Person aus ihrem persönlichen Umfeld durch ihre freie Trauung führen zu lassen.
Dies kann zum Beispiel ein Trauzeuge sein, oder andere enge Freunde oder Verwandte, wie beispielsweise Geschwister oder Eltern. Denn schließlich kennen diese Personen euch besonders gut und können darum am besten beurteilen, welche liebevollen Eigenheiten und kleinen Anekdoten über euer Zusammensein auf keinen Fall in der Traurede fehlen dürfen.
Denn die Menschen, die euch am nächsten stehen, können am besten beurteilen und in Worte fassen, warum ihr beide zueinander gefunden habt und auch für immer zusammen bleiben solltet. Durch diesen persönlichen Bezug, den ihr durch einen Trauredner, welcher aus eurem Familien- oder Freundeskreis stammt, herstellen könnt, wird eure Trauzeremonie nochmals um ein Vielfaches emotionaler. Darum entscheiden sich auch immer mehr Brautpaare dazu, eine ihnen nahestehende Person auszuwählen, damit diese an ihrem großen Tag die Traurede hält.
Denn die Personen um euch herum, seien es eure Eltern, Geschwister, Freunde, Kollegen oder Bekannte, sind Teil eurer Geschichte, eurer Gegenwart und eurer Zukunft. Sie gehören einfach zu eurem gemeinsamen Leben mit dazu, weshalb es auch nicht so abwegig ist, dass eine dieser wichtigen Personen euch durch die freie Trauzeremonie führt.
Vielleicht hat euer Trauzeuge euch damals ja verkuppelt? Oder eine Cousine steht euch stets mit Rat und Tat zur Seite? Ganz egal, wen ihr als Trauredner im Kopf habt, die Person wird sicherlich sehr berührt davon sein, wenn ihr sie fragt, ob sie euch verheiraten möchte.
Da diese Person in der Regel zum ersten Mal eine derartige Zeremonie gestalten wird, weiß sie meist nicht, wie sie eine derartige verantwortungsvolle Aufgabe angehen sollte. Darum findet ihr im Folgenden nun wertvolle Tipps und Beispiele dazu, wie eine Traurede aufgebaut sein kann.
Der Inhalt der Traurede
Grundsätzlich gilt, dass dem Inhalt einer Traurede keine Grenzen gesetzt sind. Dies ist allerdings nicht unbedingt ein Vorteil, da es dadurch eine Vielzahl an möglichen Themen gibt und die Auswahl darum oftmals schwerfällt.
Deshalb ist es wichtig, dass du dich nicht von der großen Anzahl an Themen verunsichern lässt. Sprich stattdessen mit dem Brautpaar, damit ihr gemeinsam einen roten Faden festlegen könnt, welcher sich dann durch die ganze Zeremonie zieht.
So basiert die Traurede üblicherweise entweder auf einem Trauspruch, dem Hochzeitsmotto oder aber auf der persönlichen Geschichte des Brautpaares als Leitfaden. Auch ein Zitat, Gedicht oder ein Bibelvers kann als Basis für die Rede verwendet werden.
Sind Braut und Bräutigam aber zum Beispiel leidenschaftliche Fallschirmspringer, dann kannst du auch dieses Thema als Leitmotiv nehmen. Gerne kannst du dann in der Traurede darauf zu sprechen kommen, dass die Liebe wie ein vertrauensvoller Fall bei einem Fallschirmsprung ist.
Wenn du also ein zentrales Thema wählst, ist das Gesamtbild der Traurede stimmiger und die einzelnen Teile von der Traurede wirken nicht so, als wären sie wahllos zusammengewürfelt worden. Grundsätzlich gilt, dass die Rede gerne ein wenig humorvoll und zudem sehr emotional sein darf. Achte allerdings darauf, nicht zu viel Kitsch in die Traurede mit einzubauen.
Die Geschichte des Brautpaares
Wohl ein jedes Brautpaar hat so seine ganz eigene, persönliche Geschichte – nicht nur des Kennenlernens, sondern der ganze Weg vom Kennenlernen bis zur Hochzeit. Dazu gehören beispielsweise, wenn einer von den beiden hartnäckig um den anderen geworben hat, bis dieser endlich nachgegeben hat. Oder aber der erste Kuss, bewegende Momente in der Beziehung sowie der romantische Heiratsantrag.
Einfach alles, was nicht nur beim Brautpaar, sondern auch bei den anwesenden Gästen auf der Hochzeit die Freudentränen fließen lassen wird. Vielleicht gibt es aber auch ein paar witzige Anekdoten über das Brautpaar zu erzählen, welche die Gäste zum Schmunzeln oder Lachen bringen werden und dadurch gut als Eisbrecher für den Beginn der Trauung genutzt werden können.
Am besten findet ihr Themen über die Geschichte des Brautpaares, wenn ihr zuerst einmal folgende Fragen beantwortet:
• Wie haben Braut und Bräutigam sich kennengelernt?
• Welche Gemeinsamkeiten und Hobbys haben die beiden?
• Welche Sachen bedeuten den beiden am meisten?
• Gab es in der Beziehung der beiden auch schwierige Zeiten, die sie gemeinsam gemeistert haben?
• Gab es besonders lustige oder romantische Momente in der Beziehung des Brautpaares, auf die die beiden gerne zurückblicken?
• Wie ist der Heiratsantrag abgelaufen?
• Wie wird eurer Meinung nach die Zukunft des Brautpaares?
Vielleicht findet ihr zu jeder Frage zwei Antworten: zum einen herzbewegende Momente und zum anderen witzige Anekdoten. Schreibt die Antworten darum am besten in zwei Spalten.
Allerdings sollten die Themen, welche in die Traurede kommen sollten, und die Themen, welche dort nichts zu suchen haben, sehr sorgfältig differenziert werden. Denn bei vielen Paaren gibt es Themen, welche sie von Grund auf geprägt haben, die aber in einer Rede, welche viele Personen hören werden, nichts zu suchen haben.
Dazu gehören zum Beispiel schwierige Familienkonstellationen und Todesfälle von nahestehenden Personen. Wenn beispielsweise die Eltern mit den Großeltern aufs Übelste zerstritten sind und sie zudem geschieden sind, dann glauben sie vielleicht nicht an das Konzept der Ehe und sind der Meinung, dass Braut und Bräutigam mit ihrer Hochzeit einen großen Fehler begehen. Dann ist das eine hilfreiche Hintergrundinformation, welche allerdings auf keinen Fall während der Zeremonie angesprochen werden sollte.
Ähnlich verhält es sich auch mit Todesfällen von nahen Angehörigen. Denn derartige Todesfälle wirken sich massiv auf die Beziehung eines Paares aus. Deswegen ist es manchmal unumgänglich, darauf zu sprechen zu kommen, jedoch muss der Trauredner hierbei sehr vorsichtig und sensibel agieren.
Darum solltest du bei deinem Gespräch mit dem Brautpaar dieses darum bitten, dir alles Wichtige aus ihrer Vergangenheit zu erzählen und dabei so privat wie möglich zu sein, ohne intim zu werden. Als Nächstes kannst du die beiden nach möglichen Fettnäpfchen fragen und nach Themen, bei welchen du besser aufpassen solltest. Dann kann bei der Traurede eigentlich gar nichts mehr schiefgehen.
Das Hochzeitsmotto
Falls sich das Brautpaar dazu entschieden hat, seine Hochzeit nach einem bestimmten Motto auszurichten, dann kannst du dieses auch in der Traurede aufgreifen. Denn meist spiegelt das Hochzeitsmotto ganz besondere Momente aus dem gemeinsamen Leben des Brautpaares wider oder spielt auf Vorlieben oder Hobbys von Braut und Bräutigam an.
Dadurch eignet sich also auch das Motto der Hochzeit dazu, als roter Faden für die Traurede verwendet zu werden.
Der Trauspruch
Genauso kannst du auch den Trauspruch als Basis für die Traurede verwenden. Denn der Trauspruch ist die Begründung, warum sich das Brautpaar zur Hochzeit entschieden hat und zudem das Symbol ihrer Liebe.
Wichtig ist es darum, dass Braut und Bräutigam einen Trauspruch auswählen, welcher wirklich zu ihnen passt. Bestenfalls sollte er eine besondere, ganz individuelle Bedeutung für die beiden haben und die Hoffnungen und Wünsche, welche beide für die gemeinsame Zukunft haben, mit ausdrücken.
Zitate für die Traurede
Es gibt einige Zitate von bekannten Persönlichkeiten, welche gerne in Traureden aufgegriffen werden. So kann ein passendes Zitat als Basis für eine individuelle Rede dienen.
• “Liebe ist kein Solo. Liebe ist ein Duett. Schwindet sie bei einem, verstummt das Lied.” – Albert von Chamisso
• “Es gibt nichts Schöneres als geliebt zu werden, geliebt um seiner selbst willen oder vielmehr trotz seiner selbst.” – Victor Hugo
• “Lieben heißt, einen anderen Menschen so sehen zu können, wie Gott ihn gemeint hat.” – F.M. Dostojewski
• “Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen, mit dem man sprechen kann, wie mit sich selbst?” – Cicero
• “Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir – für immer.” – Konfuszius
• “Glücklich allein ist die Seele, die liebt.” – Johann Wolfgang von Goethe
• “Um einen guten Liebesbrief zu schreiben, musst du anfangen, ohne zu wissen, was du sagen willst, und endigen, ohne zu wissen, was du gesagt hast.” – Jean-Jacques Rousseau
• “Seine Freude in der Freude des anderen finden können: Das ist das Geheimnis des Glücks.” – George Bernanos
• “Jemanden lieben heißt, ein für die anderen unsichtbares Wunder zu sehen.” – Mauriac
• “Ohne die Liebe sind wir nichts und nichts ist ohne die Liebe.” – Unbekannt
Gedichte für die Traurede
Schon vor Jahrhunderten wurde die große Liebe durch Gedichte ausgedrückt. Was passt also besser für die Traurede als passende Liebeslyrik? Darum sind wir auf die Suche gegangen nach den schönsten Liebesgedichten, welche ihr in eure Traurede mit einbauen könnt.
• “Ja, du bist mein
Ich will’s dem blauen Himmel sagen,
Ich will’s der dunklen Nacht vertraun,
Ich will’s als frohe Botschaft tragen
Auf Bergeshöhn, durch Heid und Aun.
Die ganze Welt soll Zeuge sein:
Ja, du bist mein!
Und ewig mein!
Ja, du bist mein!
In meinem Herzen sollst du leben,
Sollst haben, was sein Liebstes ist.
Du sollst, von Lieb und Lust umgeben,
ganz fühlen, das du glücklich bist.
Schließ mich in deine Arme ein!
Ja, du bist mein!
Und ewig mein!”
– August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
• “Die Liebe ist ein zarter Vogel,
der sachte durch die Lüfte schwebt.
Ein Hauch von Sehnsucht, die ihn antreibt,
für die allein er einzig lebt.
Die Sehnsucht zu suchen,
zu landen, zu finden,
sich zu verlieben
und auf ewig zu binden;
darum fliegt er, immer wieder,
doch irgendwann lässt er sich nieder,
baut sich ein Nest, richtet sich ein
und aus einer Liebe
wird ein gemeinsames Heim.”
– Cornelia Sander
• “Du bist mein Licht, das ewig scheint,
ein Mensch, der mit mir lacht und weint.
In hellen wie in dunklen Zeiten
möcht’ ich dich stets und treu begleiten.
Ich kann die Liebe erst verstehen,
seit wir den Weg zusammen gehen.
Ich lass’ dich niemals mehr allein,
denn ohne dich will ich nicht sein.”
– Klaus Enser-Schlag
Bibelverse für die Traurede
Insbesondere dann, wenn ihr eure freie Trauung von einem freien Theologen halten lasst, weil ihr kirchliche Traditionen mit in eure Zeremonie mit einbinden möchtet, sind Bibelverse perfekt für eure Traurede geeignet.
• “Lasst für alle eure Handlungen die Ursache, die Liebe sein!” – 1 Korinther 16,14
• “Zeigt eure Liebe nicht nur mit Worten, lasst Taten und die Wahrheit für sie sprechen.” – 1 Johannes 3,18
• “Achtet aufeinander und spornt euch zu gegenseitiger Liebe und guten Taten an.” – Hebräer 10,24
• “Tragt die Lasten gemeinsam und helft einander. So lebt ihr nach dem Gesetz Christi.” – Galater 6,2
• “Und Gott sprach: Es ist nicht gut, wenn der Mensch alleine bleibt.” – 1. Buch Mose 2,18
• “Liebe ist nicht rücksichtslos, sie sucht nicht nach ihresgleichen, sie bittet nicht, das Böse ist ihr fremd.” – 1. Korinther 13
• “Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir – für immer.” – Konfuszius
Passende Stilmittel für die Traurede
Habt ihr gemeinsam den Inhalt für die Traurede festgelegt, ist es nun an der Zeit, diesen in emotionsvolle Worte zu verpacken. Dazu sind insbesondere Stilmittel gut geeignet, da es dadurch leichter fällt, die richtigen Formulierungen zu finden.
Insbesondere Vergleiche und Metaphern sind hier sehr beliebt und wirkungsvoll. Denn dadurch wird die Rede bildhafter und somit interessanter und spannender zum Zuhören. Dies wird in folgendem Beispiel deutlich: “Eure Liebe ist genauso stark wie ein Fels im Meer. Die Wellen prallen daran ab, während ihr standhaft stehenbleibt.”
Auch durch Reime kann die Traurede interessanter gestaltet werden. Allerdings solltest du nur einen kleinen Teil der Rede reimen – sehe unbedingt davon ab, einen Großteil der Traurede wie ein Gedicht vorzutragen, denn das wird im Normalfall nicht gut ankommen. Beim Reim kannst du von einem klassischen Gedicht Inspirationen holen oder aber selbst frei reimen.
Außerdem ist es möglich, immer mal wieder eine Alliteration in die Traurede einzubauen. Bei einer Alliteration haben aufeinanderfolgende Wörter den gleichen Anfangsbuchstaben, wodurch die Sprachmelodie flüssiger klingt, so zum Beispiel “Leben, Liebe, Lachen”.
Auch Neologismen, also Wortneuschöpfungen, kannst du in kleinem Umfang in der Traurede verwenden. Denn dadurch hast du die Möglichkeit, die individuelle Beziehung des Brautpaares besser in Worte fassen zu können. Sind Braut und Bräutigam beispielsweise leidenschaftliche Fallschirmspringer, kannst du das Wort “Sturzverliebte” in deine Rede mit einbauen und damit zum einen ihre bedingungslose Liebe füreinander ausdrücken und zum anderen auf ihre Liebe für ihr gemeinsames Hobby anspielen.
Beispiel für eine Traurede
Bei dieser Traurede wünschte sich das Brautpaar eine feierliche, unbeschwerte Hochzeit, in welcher insbesondere die Liebe für das Reisen sowie das Schicken von Postkarten aufgegriffen wird. Zudem liebt es die Natur und macht im Sommer liebend gerne ein Picknick auf einer bunten Blumenwiese.
Die Begrüßung
“Liebe Gäste, liebe Familie, Verwandte, Freunde und Bekannte, liebes Brautpaar.
Einen ganz besonderen Augenblick, welcher die ganze Ewigkeit bedeutet, wollen wir heute gemeinsam feiern.
Denn ihr beide, Andrea und Michael, habt euch dazu entschieden, euch heute ein Versprechen für die Ewigkeit zu geben. Bereits in der Grundschule habt ihr eure gemeinsame Reise begonnen, welche ihr von heute an gemeinsam als Ehepaar fortsetzen werdet. So werdet ihr bis zu eurem Lebensabend auf eine gemeinsame Reise durch euer Leben gehen.
Aus diesem Grund haben wir uns heute alle versammelt, damit ihr euch vor euren liebsten Personen das Ja-Wort geben könnt und wir gemeinsam eure große Liebe feiern können.
Denn eure heutige Hochzeit ist nur ein kleiner Zwischenstopp auf eurer langen Reise. Nun ist der Moment gekommen, an dem ihr euch vom Alten verabschieden und nochmal ein wenig durchatmen könnt, um Kraft zu schöpfen. Es ist an der Zeit, den Koffer nochmal ein wenig umzuräumen, um anschließend, gewappnet für das Neue was kommen mag, weiter gemeinsam in die Welt hinauszuziehen.
Dabei ist es ganz egal, wie der Wind steht, ob ihr einen genauen Plan für die Reise habt oder euch lieber einfach treiben lässt, ob ihr die Wege, auf denen ihr geht, bereits kennt oder ob sie unbekannt und fremd sind – ab heute werdet ihr dabei niemals mehr alleine sein. Denn ab heute geht ihr auf die besonderste Reise eures Lebens: Das Eheleben.”
Trauungsritual und Würdigung der Vergangenheit
Dieser Teil des Textes sollte unbedingt genauestens auf das Brautpaar abgestimmt sein. Am besten ist es, wenn die verschiedenen Stationen des Lebens des Brautpaares mit Anekdoten untermalt werden, damit die Rede möglichst kurzweilig und individuell wird.
Auch die anwesenden Gäste können auf Wunsch in diesem Teil der Traurede berücksichtigt werden. Passend zu den Vorlieben des Brautpaares, können die Gäste auch aktiv mit eingebunden werden. Legt beispielsweise vor der Trauung auf jeden Stuhl eine Wiesenblume zusammen mit einem kleinen Hinweis auf die Aktion.
Nun wird zu jedem der Gäste etwas gesagt – beispielsweise in welcher Beziehung sie zu dem Brautpaar stehen oder eine kleine Anekdote über etwas, was der jeweilige Gast und das Brautpaar zusammen erlebt haben. Selbstverständlich ist dies nur bei relativ kleinen Hochzeiten mit einer überschaubaren Anzahl an Gästen möglich.
Wenn nun also der Name eines Gastes genannt wird, steht dieser auf und geht nach vorne zum Brautpaar. Nun überreicht er der Braut die Blume, welche er auf seinem Platz gefunden hat. So gehen nun alles Gäste vor. Am besten ist es, wenn als Letztes die Trauzeugen genannt werden, diese kommen ebenfalls mit ihren Blumen nach vorne, binden gemeinsam den Brautstrauß der Braut aus den Wiesenblumen zusammen und überreichen ihn ihr feierlich.
“Liebe Andrea, lieber Michael. Bis zum heutigen Tag wurde eure Reise von vielen wunderbaren Menschen begleitet, von denen ihr geliebt werdet und die immer ein offenes Ohr für euch hatten.
Dies begann mit euren Eltern, ging weiter in der Schule, die ihr gemeinsam besucht habt und in der ihr euch kennenlerntet. An der Universität, an welcher ihr verschiedene Studiengänge besucht habt, ging eure Reise dann weiter, denn hier hat Michael seiner Andrea seine Liebe gestanden. Der Beginn einer wahrlich traumhaften Reise, welche nun im Eheglück gipfelt.
Auf dieser einzigartigen Reise eures Lebens begegneten euch viele Menschen. Einige dieser Personen haben euch ein Stück dieses Weges begleitet und euch unterstützt. [Nun können die Personen einzeln aufgerufen werden.]
Eure Familien, Verwandte, Freunde und Bekannte haben euch auf den bisherigen Stationen eures Lebens begleitet. Egal ob gute oder schlechte Zeiten, sie standen euch immer beiseite und durchlebten alles mit euch.
Denkt von heute an vor allem an die guten Zeiten. Denn aus Fehlern der Vergangenheit habt ihr gelernt und seid stärker daraus hervorgegangen. Diese guten Zeiten sollen euch eine Stütze auf eurem gemeinsamen Weg sein und euch zeigen, dass ihr alles gemeinsam überstehen könnt.”
Hinführung zum Eheversprechen
“Die gemeinsame Reise von euch, liebe Andrea und lieber Michael, kann nun mit unbeschwertem und freiem Herzen beginnen. So bitte ich euch beide nun, aufzustehen, damit ihr euch das wichtigste Versprechen eures Lebens geben könnt. Denn ihr habt euch dazu entschieden, am heutigen Tag den Bund der Ehe zu schließen und von nun an als Mann und Frau den Lebensweg zu beschreiten.
Darum frage ich dich, Michael, gehst du diesen wichtigen Schritt aus freiem Entschluss und nach reiflicher Überlegung? Willst du Andrea lieben und ehren, in guten wie auch in schlechten Zeiten und sie so annehmen, wie sie war, wie sie ist und wie sie sein wird? Dann antworte nun laut und deutlich mit ‘Ja’.
Und darum frage ich nun auch dich, liebe Andrea, gehst du diesen Schritt aus freiem Entschluss und nach reiflicher Überlegung? Willst du Michael lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten und ihn so annehmen, wie er war, wie er ist und wie er sein wird? Dann antworte nun laut und deutlich mit ‘Ja’.”
[Nun geben sich Braut und Bräutigam ihr selbst geschriebenes, persönliches Eheversprechen.]
Der Ringtausch
“Die Ringe, die ihr euch nun gegenseitig ansteckt, sind das Symbol für dieses Ja zueinander, welches ihr euch vor all euren Liebsten gegeben habt. Euer Ehering symbolisiert eure große, endlose Liebe füreinander sowie eure gemeinsame Reise, welche ohne Ende sein soll. Euer Ring drückt eure tiefe Verbundenheit und Treue aus und steht zudem für den Halt, den ihr euch gegenseitig gebt.
Und nun, lieber Michael, darfst du deine Braut endlich küssen.”
Wunschritual
Das Wunschritual umfasst eine gemeinsame Aktion des Brautpaares. Dazu sollen Braut und Bräutigam, passend zu ihrer Liebe für das Reisen und das Verschicken von Postkarten, jeweils eine Postkarte beschreiben. Der Bräutigam schreibt also eine Postkarte an seine Braut, und die Braut schreibt eine Postkarte an ihren Bräutigam.
Die Postkarten steckt das Brautpaar in einen Briefkasten, welcher bereitsteht. Dieser Briefkasten dient später auch als Gästebuch, welches alle Hochzeitsgäste nutzen können, um ihre Glückwünsche und lieben Worte auf Postkarten an das Brautpaar zu übermitteln.
Es wird im Anschluss an die Hochzeit ein sehr emotionaler Moment sein, die Worte seines Ehemannes beziehungsweise seiner Ehefrau zu lesen, welche er oder sie mitten während der Trauungszeremonie voller Emotionen niedergeschrieben hat.
“Ihr beiden liebt es, aus euren Urlaubsländern Postkarten an eure Liebsten zu schicken. Sicherlich haben einige der anwesenden Gäste die ein oder andere Postkarte aus traumhaften Urlaubszielen von euch beiden Zuhause am Kühlschrank hängen. Und bald könnt ihr Postkarten aus euren Flitterwochen nach Hause schicken. Auf eurer weiteren, gemeinsamen Reise durch das Leben werden sicherlich noch viele Postkarten folgen.
Auf diesen Postkarten werden ihr von gutem und schlechtem Wetter berichten, von tollen und überfüllten Stränden, von guten und von schlechten Hotels. Genauso werden auch die Zeiten, die ihr durchlebt, mal gut und mal schlecht sein. Dennoch hoffen wir alle, dass zusätzlich zu den üblichen Grüßen an die Daheimgebliebenen auch große Glücksgefühle, unbändige Freude sowie grenzenlose Liebe verkündet wird.
Die allererste Postkarte, welche ihr beide als verheiratetes Ehepaar verschicken werdet, geht allerdings an euch selbst.”
Organisatorisches
“Liebe Gäste, ihr werdet diesen Briefkasten später auf der Hochzeitsfeier wiedersehen. Denn dort wird er als Gästebuch dienen. Zudem liegen Stifte und Postkarten bereit, auf welchen ihr dem Brautpaar hoffentlich nicht nur Bericht über das Wetter abgebt, sondern auch eure lieben Glückwünsche ausdrückt und herzliche, persönliche Worte findet.
Wir sind nun bereits am Ende dieser wunderschönen Trauung angekommen. Dieser Meilenstein im Leben des Brautpaares ist nun also geschafft, darum möchte ich euch alle bitten, aufzustehen und ein Spalier zu bilden.”
Die Dauer der Traurede
Vermutlich willst du über viel mehr sprechen, als du letztendlich Zeit haben wirst. Denn du solltest mit deiner Traurede nicht zu sehr ausufern, um sie interessant zu halten und die Gäste nicht zu langweilen. Denn müssen sie einer zweistündigen Rede zuhören, wird vermutlich niemand große Freude an der Hochzeit haben.
Genauso ist es allerdings auch wichtig, dass die Rede nicht zu kurz ist. Denn wenn die Trauung bereits nach einer viertel Stunde wieder vorbei ist, werden sicherlich alle enttäuscht sein.
Versuche also, einen Mittelweg zu finden. Wie lange die Traurede genau sein sollte, hängt davon ab, wie viele Programmpunkte während der freien Trauung geplant sind. Findet ein zeitintensives Trauritual statt und sollen zudem viele Musikstücke gespielt werden, dann sollte die Traurede ein wenig kürzer gehalten werden, damit die Trauung insgesamt nicht zu lange dauert. Als Richtwert kannst du aber davon ausgehen, dass eine Traurede in der Regel zwischen 30 und 45 Minuten dauern sollte.
Das Halten der Traurede
Es ist wichtig, dass der Trauredner die Traurede größtenteils auswendig beherrscht. Spreche die Rede am besten zur Vorbereitung einige Male vor dem Spiegel durch. Denn durch das laute Vortragen der Rede fällt es dir auf, wenn etwas unstimmig ist oder sich nicht gut anhört.
Allerdings solltest du darauf achten, dass du die Traurede dann nicht einfach auswendig gelernt herunterrasselst. Denn viele Personen wirken sehr steif, wenn sie den Text zu penibel auswendig gelernt haben. Dadurch wirkt die inhaltlich vielleicht sehr tolle Traurede am Ende durch den Vortrag langweilig.
Darum ist es meist besser, wenn du den Text nicht zu genau auswendig lernst. Dadurch wirkt die Traurede in der Regel viel authentischer und lebhafter.
Nimm dir stattdessen einen Zettel zur Hand, auf welchen du Stichpunkte schreibst. Dieser Spickzettel dient dir dann beim Vortrag als Unterstützung, damit du relativ frei reden kannst und dennoch die Möglichkeit hast, nachzusehen, was gesagt werden muss. Dadurch, dass du dich beim Schreiben der Rede bereits viele Stunden mit dem Text beschäftigt hast, kennst du deine Rede sowieso bereits sehr gut.
Verzichte allerdings unbedingt darauf, deine gesamte Traurede abgedruckt auf einem Zettel mitzunehmen. Denn dann ist die Versuchung groß, einfach alles steif vom Blatt abzulesen.
Das gibt es zur Traurede noch zu beachten
Spreche unbedingt bevor du deine Rede schreibst, genau mit dem Brautpaar darüber, was es sich bei seiner freien Trauung alles wünscht. So ist es zum Beispiel wichtig zu wissen, ob es ein Trauritual haben möchte. Auch solltest du einen Richtwert haben, wie lange die Zeremonie in etwa dauern sollte.
Vermutlich werden einige Personen fragen, ob sie die Traurede im Vorfeld lesen können. Beispielsweise kannst du bei den Trauzeugen gerne zustimmen, das Brautpaar sollte die Rede allerdings nicht vor der Trauung zu sehen bekommen. Denn schließlich soll die Rede ja eine kleine Überraschung sein.